M6-21 / Soziale Diagnostik
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Unter Sozialer Diagnostik verstehen wir den Prozess des wissens- und methodengestützten, multiperspektivischen Erfassens, Erklärens und Verstehens von sozialen Problemlagen und bio-psycho-sozio-kulturellen Problemstellungen. Der besondere Fokus liegt dabei auf der sozialen Dimension sowie der dialogischen Verständigung darüber. Wir stützen uns dabei auf die forschungsbasierte Theorie «Integration und Lebensführung» der Hochschule für Soziale Arbeit der FHNW. Als Ergänzung zu den Diagnosen nach ICD-10 und DSM-5 trägt die Soziale Diagnostik zu einem gemeinsamen Fallverständnis der beteiligten Fachpersonen bei.
Die Anforderungen an die psychosoziale Fallarbeit sind durch gesellschaftliche Entwicklungen gewachsen. Eine Soziale Diagnostik, die in der Lage ist, komplexe Lebensführungsmodelle zu erklären, ermöglicht passgenaue Hilfen und trägt zu nachhaltigen Problemlösungen bei. Soziale Diagnosen haben eine erklärende, handlungsleitende und prognostische Funktion. Sie bilden die Basis für fallspezifische Zielformulierungen und Interventionen und werden als Hypothese verstanden, die einer ständigen Überprüfung und Anpassung bedürfen.
Inhalte
- Kurze Einführung in die Theorie der Integration und Lebensführung
- Kennenlernen neuer Instrumente und Verfahren für die systemisch-biografische Fallarbeit im Alltag einer Suchtberatung
- Datenauswertung anhand eines biografischen Interviews
- Visualisierung einer Falldynamik
- Erfahrungsaustausch
Lernziele
- Die Teilnehmenden lernen das Konzept der Integration und Lebensführung kennen.
- Die Teilnehmenden erleben und erlernen das Verfahren der Sozialen Diagnostik und seiner Instrumente (z.B. biografisches Interview, Auswertung im Fachteam mit Systemmodellierung).
- Die Teilnehmenden erhalten am Beispiel der Suchtberatung ags Einblick, wie das wissenschaftlich fundierte Verfahren der Sozialen Diagnostik in der Praxis implementiert wurde.
Zielgruppe
Die Fortbildung richtet sich an Fachpersonen aus psychosozialen Arbeitsfeldern, die sich mit der Bearbeitung komplexer Fälle auseinandersetzen und neue Konzepte, Methoden und Instrumente kennenlernen möchten.
Referierende
Michael Marti, dipl. Sozialarbeiter FH, CAS Beraten und Coachen systemisch, lösungs- und kompetenzorientiert
Patrick Stadelmann, dipl. Sozialarbeiter FH, MAS Psychosoziale Beratung
Andrea Stierli, lic.phil. Psychologin
Die drei Referierenden sind Suchtberater*innen der Suchtberatung ags im Kanton Aargau. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in Einzelgesprächen zu Themen wie Alkohol, Medikamente, Drogen und Verhaltensabhängigkeiten wie Online-, Kauf- oder Sexsucht. In der Suchthilfe ags werden standortübergreifend und interdisziplinär gemeinsam ausgewählte Fallgeschichten analysiert und Hilfeplanungen vorbereitet.
Weiterführende Informationen
Datum
Donnerstag, 10. Juni 2021
13.45 bis 17.00 Uhr
Ort
Pädagogische Hochschule Zürich (Zürich HB, Ausgang Europaallee)
Lagerstrasse 2, 8090 Zürich
Kosten
Fr. 90.– für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 140.– für Nicht-Mitglieder
Diese Fortbildung wird durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitfinanziert.
Teilnahmebedingungen
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Datum
10.06.21
Status
garantierte Durchführung
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Fortbildungen
Kosten
Fr. 90.- für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 140.- für Nicht-Mitglieder
Anmeldungen
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