M3-22 / Was hat das alles mit Sucht zu tun? – Professioneller Umgang mit Klient:innen mit einer Suchterkrankung

Diese Fortbildung ist ausgebucht – es wird eine Warteliste geführt.

Wer im Sekretariat oder am Empfang von ambulanten Sucht-Beratungsstellen, Entzugskliniken oder stationären Therapieeinrichtungen tätig ist, gerät immer wieder in die Schusslinie von Menschen mit einer Suchterkrankung oder von deren Angehörigen. Sei es der Wunsch nach einer sofortigen finanziellen Unterstützung oder die Wut darüber, dass die zuständige Beratungs-person keine Zeit hat: Die Person am Empfang ist oft die erste, die damit konfrontiert wird. In ihrem Alltag gibt es deshalb viele schwierige Situationen, die sie oft alleine meistern muss. 

Dieser Kurs vermittelt Grundkenntnisse zu den Suchterkrankungen und den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Er gibt einen Überblick über das Vier-Säulen-Prinzip und informiert über die wichtigsten Substanzen bzw. Verhaltenssüchte. Nach der theoretischen Einführung folgt der Schwerpunkt des Kurses, der auf dem alltäglichen Umgang im direkten Kontakt mit Klient:innen mit einer Suchterkrankung liegt, und den Problemstellungen, die sich daraus ergeben. Dabei sind die konkreten Fragestellungen und Erfahrungen der Teilnehmenden aus ihrem beruflichen Kontext zentral. Der professionelle und selbstsichere Umgang mit Klient:innen wird theoretisch eingebettet und danach werden mit konkreten Übungen, z.B. mit Rollenspielen, neue Verhaltensweisen ausprobiert. Am Ende des Tages nehmen die Teilnehmenden neue Blickwinkel auf das Thema Sucht mit, wobei der Schwerpunkt auf konkreten Alltagssituationen liegt, sowie neuen und bereits erprobten Verhaltensmöglichkeiten in diesen Situationen. Zudem ist die Grundlage erarbeitet, selbständig selbstsichere Verhaltensweisen einzuüben.

Lernziele

• Grundkenntnisse über Suchterkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten
• Überblick über die häufigsten Substanzen und Verhaltenssüchte
• Je nach Bedarf: Kenntnisse zur Thematik der Doppeldiagnose
• Je nach Bedarf: Kenntnisse zur Thematik der Schweigepflicht
• Professioneller Umgang mit Klient:innen an Empfang und Telefon, insbesondere in schwierigen Situationen: Grundlagen des selbstsicheren Auftretens.
• Weiterentwicklung des eigenen selbstsicheren Auftretens anhand der mitgebrachten Beispiele aus dem Alltag, verbunden mit der Möglichkeit neue Verhaltensweisen auszuprobieren und Rückmeldungen dazu zu erhalten.

Zielgruppe

Die Fortbildung richtet sich primär an Mitarbeitende im Sekretariat, am Empfang oder im Unterhalt von Einrichtungen der Suchthilfe (ambulante Beratung, Kliniken, stationäre Therapien), die bereit sind, sich aktiv mit dem eigenen Bild von Sucht und den eigenen Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit Suchterkrankungen auseinander zu setzen. Sie steht darüber hinaus weiteren Personen aus anderen Berufsgruppen offen, die sich für die Thematik interessieren.

Referent

Lic. phil. Silvio Meisser, Psychotherapeut FSP, ist seit zwei Jahren administrativer Leiter und Klinikleiter einer kleinen Suchtfachklinik neben Luzern, dem Therapiezentrum Meggen. Dort ist ihm das Administrationsteam direkt unterstellt und er ist, zusammen mit diesem, für Neuanmeldungen zuständig. Davor war er lange in unterschiedlichen Settings als Psychotherapeut tätig (Schmerzklinik, Akutstation, Privatstation, Tagesklinik, Ambulatorium). Berufsbegleitend hat er sich stets weitergebildet. Wie in den Weiterbildungen hat ihn auch beruflich immer das Bild aus mehreren Perspektiven interessiert: Menschen von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten und dadurch möglichst als Ganzes sehen. Dabei lag der Fokus immer wieder auf dem Anspruchsvollsten und gleichzeitig Alltäglichsten im Umgang mit Menschen: der Beziehungsgestaltung.

Weiterführende Informationen

Ausschreibung als pdf

Datum

Dienstag, 10. Mai 2022, 9.15 bis 17.00 Uhr

Ort

Pfarreizentrum Liebfrauen
Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich, Tel. 043 244 75 00

Kosten

Fr. 175.– für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 265.– für Nicht-Mitglieder

Teilnahmebedingungen

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