N3-24 / Neurobiologie der Sucht – Zugrundeliegende Mechanismen und gezielte Therapieansätze
Jahrzehntelang konzentrierte sich die Forschung zu Substanzkonsumstörungen und zu deren pharmakologischen Behandlung auf das Dopaminsystem. Dopamin ist ein zentraler Neurotransmitter des Belohnungssystems im Gehirn, welcher bei einer Substanzkonsumstörung aus dem Gleichgewicht gerät. Die sogenannte Dopamin-Hypothese als Erklärungsansatz für die Entstehung einer Substanzkonsumstörung hat jedoch bis heute zu keiner wirksamen pharmakologischen Behandlung für Substanzkonsumstörungen geführt. Inzwischen sind zusätzlich weitere neurobiologische Prozesse bekannt, die beim Substanzkonsum und bei Substanzkonsumstörungen eine zentrale Rolle spielen. In dieser Fortbildung werden verschiedene neurobiologische Erklärungsmodelle für den Rauschzustand durch psychoaktive Substanzen und für die Entwicklung von Substanzkonsumstörungen vorgestellt.
Aktuell gibt es zudem vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen mit Ketamin und Psychedelika – vor allem bei Menschen mit Depressionen, aber auch mit Substanzkonsumstörungen. Mit Blick auf diese Entwicklungen werden wir in dieser Fortbildung auch die therapeutischen Effekte und potenzielle Risiken von Psychedelika und Ketamin bei der Behandlung von Substanzkonsumstörungen diskutieren. In einem weiteren Teil wollen wir auf die neuesten Entwicklungen bei nicht-pharmakologischen Behandlungsansätzen, wie z.B. transkranielle Magnetstimulation und Neurofeedback Training, eingehen.
Die wissenschaftlichen Inhalte werden mit Präsentationen und in Diskussionen vermittelt. Zudem werden die wissenschaftlichen Beiträge mittels Videoausschnitten mit Forschenden und Studienteilnehmer:innen / Patient:innen vertieft. Der Transfer der wissenschaftlichen Inhalte in den Arbeitskontext wird vor allem durch den Austausch in Kleingruppen und Diskussionen in der ganzen Gruppe gefördert. Insgesamt werden in dieser Fortbildung die wichtigsten Kenntnisse zu den neurobiologischen Prozessen bei Substanzkonsumstörungen differenziert vermittelt und kritisch diskutiert. Des Weiteren werden neue pharmakologische und psychotherapeutische Therapieansätze, welche diese neurobiologischen Prozesse adressieren, vorgestellt.
Lernziele
Die Teilnehmenden
- verfügen über die wichtigsten Grundlagen zu neurobiologischen Mechanismen von psychoaktiven Substanzen.
- verstehen, welche Vorgänge im Gehirn bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung einer Abhängigkeit eine Rolle spielen.
- verstehen, welchen Nutzen das neurobiologische Verständnis von Abhängigkeitserkrankungen für die Behandlung von Betroffenen hat.
- erhalten einen Einblick ins Thema psychoaktive Substanzen in der Therapie und Behandlung.
Zielgruppe
Diese Fortbildung richtet sich an Fachpersonen, die in der Suchthilfe und Suchtprävention tätig sind und sich für die Vorgänge im Gehirn bei der Einnahme von psychoaktiven Substanzen oder bei der Entwicklung einer Abhängigkeit interessieren.
Referentinnen
Dr. phil. Nathalie Rieser, PostDoc / Forscherin in der Arbeitsgruppe «Pharmaco-Neuroimaging and Cognitive-Emotional Processing» an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
Dr. phil. Etna Engeli, PostDoc / Forscherin in der Arbeitsgruppe «Addictive Disorders» des Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
Weiterführende Informationen
Datum
Donnerstag, 5. September 2024
9.15 bis 17.00 Uhr
Ort
Pädagogische Hochschule Zürich (Zürich HB, Ausgang Europaallee)
Lagerstrasse 2, 8090 Zürich
Raum LAB-F013 (Gebäude LAB, Stockwerk F, Raum 13)
Kosten
Fr. 220.– für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 330.– für Nicht-Mitglieder
Teilnahmebedingungen
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Datum
05.09.24
Status
garantierte Durchführung
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Fortbildungen
Kosten
Fr. 220.– für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 330.– für Nicht-Mitglieder
Anmeldungen
23 / 23
Anmeldeschluss
02.09.24