Versorgungslücke bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Welche Handlungsmöglichkeiten hat die Suchthilfe?
In den letzten Jahren hat sich an verschiedenen Stellen des Hilfesystems ein Mangel an Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Abhängigkeitserkrankung gezeigt. Die Ursachen sind vielschichtig und werden sich in kurzer Zeit nicht lösen lassen. Umso wichtiger ist es, Beispiele guter Praxis zu kennen, die trotz der schwierigen Grundsituation einen Beitrag zur Versorgung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Abhängigkeitserkrankung oder einem riskanten Konsum leisten können. An der Veranstaltung zeigen Mitglieder des Fachverbands Sucht ihre verschiedenen Lösungsansätze auf: Kooperationsabkommen mit Kinder- und Jugendpsychiatrien, spezialisierte Behandlungsangebote für junge Suchtbetroffene sowie spezifische Angebote oder Massnahmen zur Überbrückung des Eintritts in die psychiatrische Behandlung.
Auch wenn nicht jede Lösung «eins zu eins» auf andere Kontexte übertragbar sein mag, schafft die Veranstaltung dennoch Inspiration und gibt die Möglichkeit, sich mit Sucht-Fachpersonen in ähnlichen Situationen zu vernetzen, bzw. sich in Vertiefungsgefässen detailliert mit den Praxisbeispielen auseinanderzusetzen. Zum Einstieg gibt Irene Abderhalden, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Fragen zu Sucht und nichtübertragbaren Krankheiten (EKSN) und Professorin am Institut Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz einen Einblick in Themen, die Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigen und stellt die Erkenntnisse und Empfehlungen der EKSN zur Verbesserung des Angebots für Jugendliche und junge Erwachsene vor. Eine Diskussionsrunde mit Vertretenden der Praxisbeispiele und den weiteren Referierenden führt zum Schluss der Veranstaltung offene Fäden zusammen und blickt in die Zukunft.
Die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder des Fachverbands Sucht sowie an weitere Akteure, die an der Versorgung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Abhängigkeitserkrankung oder einem riskanten Konsum beteiligt sind.
Programm
Referat: Erkenntnisse und Empfehlungen der EKSN zur Verbesserung des Angebots für Jugendliche und junge Erwachsene
Irene Abderhalden, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) und Professorin am Institut Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Präsentation
Ergänzende Unterlagen:
EKSN Bericht (2024) Drug-Checking-Angebote: Risikomindernde und schadensmindernde Massnahmen, auch für Minderjährige
EKSN Bericht (2023) Empfehlungen zur Verbesserung der Suchthilfe und -versorgung
Praxisbeispiel: Kooperationsabkommen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und weitere Massnahmen der Berner Gesundheit zur Versorgung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Christina Messerli, Bereichsleiterin Beratung und Therapie, Mitglied der Geschäftsleitung, Berner Gesundheit
Barbara Siegenthaler, Regionalleiterin Burgdorf Berner Gesundheit
Karin Rengel, Leitende Psychologin Ambulatorium Burgdorf, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern/Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Präsentation
Öffnung der Erwachsenen-Psychiatrie - Wie die Psychiatrische Klinik Münsterlingen die stationäre Suchttherapie für Minderjährige zugänglich macht
Antje Kemter, Ärztliche Leitung Abhängigkeitserkrankung, Psychiatrische Klinik Münsterlingen
Präsentation
«switch-on» - ein massgeschneidertes Behandlungsangebot für junge Patient:innen bis 25 Jahre mit einer Substanz und/oder Online-Abhängigkeit
Katrin Schneider, Leiterin Qualitätsmanagement und Projekte, Klinik Selhofen
Claudia Weibel, Vizedirektorin und Bereichsleiterin Beratung/Therapie, Klinik Selhofen
Präsentation
Datum
27.11.24
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Fachtagung
Kosten
Fr. 50.– für Mitglieder
Fr. 70.– für Nicht-Mitglieder
Anmeldeschluss
18.11.24