Flavia Berger

Projektassistentin

E-Mail

076 467 14 78

B6-25 / Sucht und Trauma – Theorie, Diagnostik, Behandlung

 

In der Abklärung, Beratung und Behandlung von Klient:innen/Patient:innen mit einem problematischen Konsum oder einer Abhängigkeit stossen Fachpersonen fast immer früher oder später auf belastende Lebensereignisse in der Biographie. Dies können Vernachlässigung, Missbrauch, Gewalt, plötzlicher Verlust von engen Bezugspersonen, Diskriminierung, Unfälle oder schwere Krankheiten sein. Auch die aktuelle Lebenssituation von suchtbetroffenen Menschen ist oft mit grossen Widrigkeiten verbunden und einige sind gerade wegen ihrer Abhängigkeit weiterhin in Gefahr, Opfer von Übergriffen, Ausbeutung oder Misshandlung zu werden. Die Suchterkrankung erscheint so in einem doppelten Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen.

Seit das Konzept des psychischen Traumas in der Fachwelt verbreitet ist, werden besonders belastende Lebensereignisse als Traumata bezeichnet. Aber was bedeutet das genau? Was ist ein Trauma? Sind Menschen mit belastenden Lebenserfahrungen automatisch traumatisiert? Wie hängen Suchterkrankungen und Traumata zusammen? Wie kann man feststellen, ob jemand traumatisiert ist? Die komplexe Wechselwirkung zwischen Traumatisierungen und Entwicklung einer Abhängigkeit stellt Beratende und Therapeut:innen vor besondere Herausforderungen.

Manchmal wünschen sich Klient:innen/Patient:innen «ihre Geschichte aufzuarbeiten» und hoffen, dass damit auch die Ahängigkeitserkrankung verschwindet. Aber in welchen Fällen ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen, oft leidvollen Geschichte überhaupt sinnvoll? Führt das Sprechen über Traumata nicht erst recht zu erneutem Verlangen nach Substanzkonsum oder einer Intensivierung der problematischen Verhaltensweise? Manchmal fühlen sich Fachpersonen angesichts des Ausmasses an traumatischen Erfahrungen ohnmächtig und wissen nicht, ob Gespräche darüber sinnvoll sind. Sowohl Fachpersonen als auch Betroffene verharren in einer Mischung aus Vermeidung und Erwartung.

In dieser Fortbildung beschäftigen wir uns mit den theoretischen Grundlagen des Traumabegriffs und den Konsequenzen für die Beratung und Behandlung von suchtmittelabhängigen Menschen. Auch die Selbstreflexion über den eigenen Standpunkt wird aufgenommen: Warum befasse ich mich (nicht) mit den traumatischen Erfahrungen meiner Klient:innen/Patient:innen?


Lernziele

  • Theorie und Entwicklung des Traumabegriffs kennen
  • Traumafolgestörungen bei Menschen mit Abhängigkeiten erkennen und benennen
  • Psychoedukation zu Traumafolgen und Traumatherapie leisten können
  • den Umgang mit dem Trauma- und Opferbegriff reflektieren
  • Erarbeitung von klient:innen-/patient:innengerechten Lösungen hinsichtlich der Planung des Therapieprozesses


Zielgruppe

Diese Fortbildung richtet sich an Fachpersonen aus dem ambulanten und stationären Suchtbereich, aber auch an Psychotherapeut:innen sowie Ärzt:innen in Kliniken oder in eigener Praxis und andere Berufsgruppen, die mit obigen Fragestellungen konfrontiert werden und sich für das Thema Sucht (stoffgebundene Abhängigkeit oder Verhaltenssucht) und Trauma interessieren.

 

Referent

PD Dr. med. Thomas Maier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Schwerpunkt Psychiatrie und Psychotherapie der Abhängigkeitserkrankungen. Vorstandsmitglied Swiss Society for Addiction Medicine (SSAM). 2003 – 2010 Leiter Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer Universitätsspital Zürich, 2010 – 2023 Chefarzt und Ärztlicher Direktor Psychiatrie St.Gallen, seit 2023 Chefarzt Forel Klinik. Lehrbeauftragter an der Universität Zürich, Dozent im Studiengang Ärztliche Psychotherapie, zahlreiche Publikationen und Vorträge zu Themen aus Psychotraumatologie, Psychotherapie, transkultureller Psychiatrie u.a.

 

Weiterführende Informationen

Ausschreibung als PDF

 

Kursdatum

Mittwoch, 2. April 2025 
von 09:15 bis 17:00 Uhr

 

Ort

Pfarreizentrum Liebfrauen, Raum B
Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich

 

Kosten

220.– Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
330.– Fr. für Nicht-Mitglieder

 

Teilnahmebedingungen

Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen. Bitte lesen Sie diese aufmerksam durch.

Die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.


Anmeldung

Möchten Sie sich anmelden? Loggen Sie sich mit Ihrem Passwort ein oder erstellen Sie ein neues Benutzerkonto, falls Sie noch kein Passwort besitzen. Das Erstellen eines Kontos dauert nur eine Minute.

Einloggen Benutzerkonto erstellen Anmeldung ohne Konto

Anmeldung ohne Konto

Sie können sich ohne Benutzerkonto anmelden, die Anmeldung dauert so 5 Sekunden weniger lang – beim nächsten Mal dafür 1 Minute länger.

Mit einem Benutzerkonto melden Sie sich künftig mit nur 3 Klicks für weitere Veranstaltungen und Fortbildungen des Fachverbands Sucht an. Zudem haben Sie darin jederzeit die Übersicht, für welche kommenden Veranstaltungen und Fortbildungen Sie bereits angemeldet sind. Mit 2 Klicks können Sie Ihr Benutzerkonto auch wieder löschen, wenn Sie es nicht mehr benutzen.


Benutzerinformationen







Veranstaltungsinformationen


Datum
02.04.25

Veranstalter
Fachverband Sucht

Ort
Zürich

Typ
Fortbildungen

Kosten
220.- Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
330.- Fr. für Nicht-Mitglieder

Anmeldung offen
22.10.24

Anmeldungen
2 / 20

Anmeldeschluss
16.03.25