LST-25 / Leistungssensible Suchttherapie – Entstigmatisierung und Rückfallprävention
Der Schwerpunkt der Leistungssensiblen Suchttherapie (LST) liegt auf einer Haltungsänderung aller Beteiligten (Betroffene, Therapeut:in, nahestehende Personen) gegenüber der Abhängigkeitserkrankung. Diese soll inadäquaten Scham- und Schuldgefühlen entgegenwirken und somit bei Betroffenen und nahestehenden Personen eine entstigmatisierende Wirkung erzeugen. Im Rahmen von vier Gruppensitzungen wird eine «leistungssensible» Haltung implementiert. Der Einbezug nahestehender Personen spielt dabei eine zentrale Rolle, um die langjährigen Abstinenzbemühungen der Betroffenen und Angehörigen zu würdigen und mit der tragenden positiven Emotion Stolz zu verknüpfen. In ersten Wirksamkeitsüberprüfungen wies die Interventionsgruppe während der Behandlungsdauer eine signifikant tiefere Rückfallhäufigkeit auf als die Kontrollgruppe. Die Rückfallhäufigkeit während der Behandlung kann als Prädiktor für die Abstinenzsicherheit nach Austritt betrachtet werden (1). Zudem erreicht die Intervention sowohl bei Betroffenen wie auch den nahestehenden Personen hohe Zufriedenheitswerte. Auch in der 3-Monatskatamnese zeigt sich die Wirksamkeit der LST durch eine signifikant verbesserte Kommunikation mit Angehörigen, weniger Konsumtagen und einer erhöhten Lebenszufriedenheit in den Bereichen Substanzkonsum, Alltagsbewältigung und Wohnsituation. Neu unterstützt die Leistungssensible Suchttherapie mit einem Modul zum Thema Selbstmitgefühl die Emotionstoleranz und den Umgang mit Leidensdruck der Betroffenen.
(1) Küfner, H., Feuerlein, W. & Huber, M. (1988). Die Stationäre Behandlung von Alkoholabhängigen: Ergebnisse der 4-Jahreskatamnesen, mögliche Konsequenzen für Indikationsstellung und Behandlung: Suchtgefahren, 34, 40-47.
Lernziele
Die Kursteilnehmenden
- können die Leistungssensible Suchtherapie (Kurzintervention von vier Gruppensitzungen) selbstständig umsetzen.
- können Betroffene für ihre Leistungen sensibilisieren.
- können Betroffenen eine Haltung von Stolz und Ehrlichkeit vermitteln.
- erkennen den Mehrwert des Einbezugs von nahestehenden Personen, um die leistungssensible Haltung zu festigen.
- kennen die Rolle der Scham und der Stigmatisierung für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Abhängigkeit.
Zielgruppe
Die Fortbildung richtet sich an Fachpersonen der ambulanten, teilstationären und stationären Suchttherapie sowie der Suchtberatung.
Referent
Martin Fleckenstein, Psychologe MSc, Eidg. anerkannter Psychotherapeut, Praxis Alte Spinnerei, Leitung SIFAP (Schweizer Institut für angewandte Psychotherapie). Er ist gemeinsam mit Frau Marlis Heer Urheber und Autor der Leistungssensiblen Suchttherapie.
Weiterführende Informationen
Kursdaten
Montag, 20. Oktober, und Dienstag, 21. Oktober 2025
jeweils von 09:15 bis 17:00 Uhr
Ort
Pfarreizentrum Liebfrauen
Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich
Kosten
440.- Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
660.- Fr. für Nicht-Mitglieder des Fachverbands Sucht
Teilnahmebedingungen
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Die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.
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Datum
20.10.25
- 21.10.25
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Fortbildungen
Kosten
440.- Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
660.- Fr. für Nicht-Mitglieder des Fachverbands Sucht
Anmeldung offen
28.10.24
Anmeldungen
1 / 21
Anmeldeschluss
21.09.25