Tabakpräventionsfonds soll Rauchstopp mit E-Zigaretten ermöglichen

04.12.2019 / Pro Jahr sterben in der Schweiz 9500 Personen an den Folgen des Tabakkonsums. Mit E-Zigaretten steht den Raucherinnen und Rauchern ein neues Instrument zur Verfügung, Nikotin auf eine weniger schädliche Art zu konsumieren. Über den Tabakpräventionsfonds (TPF) sollen darum auch Projekte mit einem schadensmindernden Ansatz finanziert werden können. Dies fordern die Mitglieder der Föderation der Suchtfachleute in ihren Antworten zur Totalrevision der TPFV.

Am 10. Dezember endet die Vernehmlassungsfrist zur Totalrevision der Verordnung über den TPF. In ihren Antworten auf die Vernehmlassung bekräftigt die Föderation der Suchtfachleute ihre Forderung zur Integration des Verdampfens1 als Konsumform in die Schweizer Suchtpolitik – auch in der Tabakpolitik. Diese Forderung stammt aus dem Positionspapier «Verdampfen statt Verbrennen» von 2017.

Dieser Ansatz wird von der Nationalen Strategie Sucht und der Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD) 2017-2024 gestützt. Sie formulieren das Ziel, dass das Angebot der Schadensminderung auf neue Suchtformen ausgeweitet werden soll. Die Schadensminderung kann den Eintritt von Komplikationen und Folgeschäden bei einer bereits bestehenden Erkrankung, die zum Beispiel durch Tabakkonsum entstanden ist, verhindern. Die beiden Strategien bilden das strategische Fundament des TPF.

Verdampfen ist eine erfolgsversprechende Art, langjährige Raucherinnen und Raucher beim Rauchstopp zu unterstützen. Verschiedene Institutionen der Suchthilfe führen bereits heute schadensmindernde Projekte mit E-Zigaretten durch. Solche Projekte sollten auch vom Tabakpräventionsfonds unterstützt werden können.

Weitere Informationen

Antwort des Fachverbands Sucht auf die Vernehmlassung zur Totalrevision der Verordnung über den Tabakpräventionsfonds

Begleitbrief zur Vernehmlassungsantwort

 

Kontakte

 

  • Manuel Herrmann, Stellvertretender Generalsekretär Fachverband Sucht, 078 765 61 16
  • Jean-Félix Savary, Secrétaire général GREA, 079 345 73 19
  • Marcello Cartolano, Präsident Ticino Addiction, 076 423 78 44

 

1 Nicht zur Konsumform des Verdampfens gehört der Konsum mittels «Heat not Burn» (HnB)-Geräten. Bei diesen Geräten wird, anders als bei den E-Zigaretten, keine Flüssigkeit verdampft, sondern es wird Tabak erhitzt, wodurch ebenfalls eine Art «Dampf» entsteht.