Glücksspielsucht

Über die Hälfte der Bevölkerung ab 15 Jahren haben schon mindestens einmal in ihrem Leben um Geld gespielt. Der Fachverband Sucht vertritt die Interessen seiner Mitglieder, die in der Prävention und Behandlung von pathologischem Spielen aktiv sind, in der Politik. Auf fachlicher Ebene gewährleistet er mit der Fachgruppe Glücksspielsucht den Austausch unter den Fachleuten und bietet regelmässig Fortbildungen zum Thema an.

Glücksspiel in der Schweiz

Glücksspiele sind in der Schweiz weit verbreitet, am häufigsten Lotterien und Wetten. Der Markt, der am schnellsten wächst, ist jedoch der Online-Glücksspielmarkt. Seit Juli 2019 dürfen die Schweizer Geldspielhäuser Online-Casinospiele anbieten. Durch den Kampf um eine möglichst gute Positionierung auf dem Markt hat die Werbung der Online-Casinos in den letzten Monaten stark zugenommen. Aktuell haben 10 der insgesamt 21 Casinos in der Schweiz eine Konzession zum Betrieb eines Online-Casinos. Diese Entwicklung fordert die Fachleute der Prävention und Behandlung stark heraus: Das Suchtpotential von Glücksspielen im Internet ist besonders hoch, da diese ständig verfügbar sind und den Spielerinnen und Spielern vermeintlich sofortige Erfolgserlebnisse versprechen.

Die Mitglieder des Fachverbands Sucht sind in der Prävention und Behandlung von pathologischem Spielen aktiv. Der Fachverband vertritt deren Interessen auf der politischen Ebene.

Die Fachgruppe Glücksspielsucht des Fachverbands Sucht trifft sich vier Mal pro Jahr zu einem fachlichen Austausch. Dazu gehören z.B. gemeinsame Fallbesprechungen oder die Vorstellung neuer Studienergebnisse. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine Mitgliedschaft im Fachverband Sucht.

Arbeitsergebnisse des Fachverbands Sucht

Spielsperren unterbinden den Zugang zu Casinos und Online-Geldspielen für Personen, die Probleme mit dem Geldspiel entwickelt hanben. Um schweizweite Standards zur Aufhebung von Casino-Spielsperren zu ermöglichen, hat die Föderation der Suchtfachleute Richtlinien in Form von Minimalstandards und Best Practices definiert. Diese sollen den Sucht-Fachstellen und Casinos eine allgemeine Grundlage bieten, um eine faktenbasierte Beurteilung der gesperrten Personen zu ermöglichen. Das Ziel ist es, dass Geldspielsüchtige von Casinos und deren Online-Angeboten ferngehalten werden und somit der Spielerschutz gestärkt wird.

Richtlinien zur Aufhebung von Spielsperren. Standards und Best Practices

 

Im Auftrag des «Programme intercantonal de lutte contre la dépendance au jeu (PILDJ)» wurde von der Universität Genf eine soziologische Studie verfasst, welche sich mit der Rolle der Angehörigen bei Geldspielsuchtbetroffenen beschäftigt. Die Kurzversion der Studie wurde im Januar 2023 vom Fachverband Sucht auf Deutsch übersetzt.

Studie PILDJ «Die Rolle der Angehörigen» Résumé Deutsch

 

Der Fachverband Sucht hat sich stark rund um das neue Geldspielgesetz engagiert. Dieses trat Anfang 2019 in Kraft – die Bestimmungen zu Online-Geldspielen folgten ein halbes Jahr später. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder in ihrer Arbeit, auch mit dem neuen Gesetz den Schutz der Spielenden möglichst hoch zu halten. Im Dossier «Geldspielpolitik» finden Sie umfassende Informationen dazu.

Weiterführende Informationen

Der Fachverband Sucht führt regelmässig Fortbildungen zu Verhaltenssüchten im Allgemeinen oder der Glücksspielsucht im Speziellen durch. Werfen Sie einen Blick auf unser Fortbildungsangebot.

Die Fachgruppe Glücksspielsucht des Fachverbands Sucht setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander.

Die Eidg. Spielbankenkommission (ESBK) und die Interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa, früher Comlot) sind die Aufsichtsbehörden über die Casinos und die Lotterien. Sie prüfen, ob sich die Anbieter von Glücksspielen punkto Spielangebot, Werbung und Spielerschutzauflagen innerhalb des rechtlichen Rahmens bewegen.