Patricia Sager

Projektleiterin | Fortbildungen

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kT / KISS-Ausbildung 2019 (1. Modul)

Konsumreduktionsprogramme im ambulanten Bereich

Für einen Teil der KonsumentInnen ist der Verzicht auf Alkohol, Zigaretten oder illegale Substanzen nicht erreichbar bzw. kein realistisches Ziel. Vielmehr haben viele von ihnen den Wunsch, nach der Behandlung/Therapie in irgendeiner Weise weiter zu konsumieren. Der Umgang mit dem Wunsch oder dem Vorsatz der KlientInnen, legale und/oder illegale Drogen kontrolliert zu konsumieren, ist in der Behandlung und Beratung aber bislang nur unzureichend gelöst: Zum einen stellt sich bei näherer Betrachtung meistens heraus, dass die Vorstellungen der KonsumentInnen, «massvoll» oder «kontrolliert» mit legalen/illegalen Drogen umzugehen, sehr diffus sind. Zum anderen erleben viele Fachleute sowohl ihren eigenen Umgang mit diesen Konsumwünschen als auch das zur Verfügung stehende Behandlungsangebot als unzureichend.

Vor diesem Hintergrund wurden die Programme zum kontrollierten Trinken (kT resp. AkT und EkT) sowie das Programm KISS für den kontrollierten Konsum illegaler Substanzen entwickelt. kT und KISS nehmen die Motivation von KonsumentInnen auf, die änderungs-, aber noch nicht unbedingt abstinenzbereit sind. Die Programme sind zieloffen und die Teilnahme ist freiwillig. Jede/r Teilnehmende entscheidet selbst, welche Ziele (Abstinenz oder reduzierter, kontrollierter Konsum) erreicht werden sollen und in welchem Tempo.

kT und KISS sind Konsumkontroll- resp. verhaltenstherapeutische Selbstmanagementprogramme zur gezielten Reduktion des Konsums legaler und illegaler Substanzen, die in Geist und Methodik auf den Basisfertigkeiten des Motivational Interviewings gründen und Abstinenz nicht aus-, sondern mit einschliessen.

Folgende Themen werden bearbeitet

  • Überblick über den Ansatz des kontrollierten Konsums – Theorie und Forschung
  • Einführung und Grundlagen in das Motivational Interviewing (MI) für die Umsetzung von Konsumreduktionsprogrammen
  • Übersicht und Übungen zur Durchführung der Gruppenprogramme
  • Vernetzung ambulanter und stationärer Angebote
  • Überblick über erforderliche Moderationskompetenzen in Gruppen und Anwendung von Visualisierungstechniken (z.B. Flip Chart, Metaplanwand…),
  • Übersicht und Übungen zur Durchführung als Einzelprogramm
  • Diagnostik in den Konsumreduktionsprogrammen
  • Umgang mit schwierigen Gruppensituationen
  • Evaluation und Qualitätsmanagement der Programme
  • Implementierung der Programme / Praxistransfer / Öffentlichkeitsarbeit

Lernziele

Die TeilnehmerInnen werden befähigt, das Ambulante Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken (AkT), das Ambulante Einzelprogramm zum kontrollierten Trinken (EkT) und das Einzel- und Gruppenprogramm KISS (Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum) durchzuführen. Die Teilnehmerinnen sind in der Lage, Betroffene bei der Bearbeitung des 10-Schritte-kT-Programms und des Programms 12+  zum kontrollierten Rauchen (kR) professionell zu begleiten. Unterstützung leistet den TeilnehmerInnen das speziell auf die Situation der Wohnungslosigkeit zugeschnittene kT WALK-Handbuch.

Die Ausbildung besteht aus zwei jeweils dreitägigen Kursblöcken. Im Rahmen der Ausbildung erproben die TeilnehmerInnen mit Unterstützung der Kursleitung zentrale Teile der Programme selbst. Dieses erfahrungsorientierte Lernen vermittelt einen lebendigen Einblick in die Vorgehensweise der zieloffenen Suchtarbeit und erlaubt ein Trainieren der erforderlichen Kompetenzen zur Programmdurchführung im geschützten und professionellen Kontext.

Die TeilnehmerInnen verfügen nach Abschluss dieser Ausbildung über die erforderlichen Kompetenzen zur Durchführung der Reduktionsprogramme für legale und illegale Suchtmittel in unterschiedlichsten Settings. Sämtliche Materialien können im Praxisalltag zur Unterstützung der Programmarbeit eingesetzt werden und erleichtern das Erzielen von Fortschritten. Die TeilnehmerInnen erhalten ein Zertifikat und werden auf Wunsch in den TrainerInnendatenbanken im Internet eingetragen.

Referent

Christoph Straub, GK Quest Akademie. Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Bankkaufmann, Mediator. Trainer in Motivational Interviewing (MINT), Lösungsorientierte Kurzberatung, Systemische Transaktionsanalyse. Arbeitsschwerpunkte: Motivational Interviewing, Konsumkontrollprogramme legaler und illegaler Drogen.

Fragen zum Inhalt und Ablauf der Fortbildung richten Sie bitte direkt an den Seminarleiter: Christoph Straub, straub@gk-quest.de.

Dieses Fortbildungsangebot wird durch die Zusammenarbeit von GK Quest Akademie, Heidelberg und dem Fachverband Sucht angeboten.

Kursdaten

1. Block: 16. bis 18. Oktober 2019
2. Block: 4. bis 6. Dezember 2019

jeweils von 09.15 bis ca. 16.45 Uhr

Ort

aki, Katholische Hochschulgemeinde, Hirschengraben 86, 8001 Zürich, www.aki-zh.ch

Kosten

Fr. 1‘200.- für Mitglieder des Fachverbands Sucht
Fr. 1‘500.- für Nicht-Mitglieder

Die Platzzahl ist auf 16 Teilnehmende beschränkt. Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.

Teilnahmebedingungen

Entscheid über Durchführung: In der Regel vier Wochen vor dem ersten Kurstag.

Die Anmeldung ist verbindlich. Sie kann bis 8 Wochen vor dem ersten Kurstag kostenfrei storniert werden.

Bei einer späteren Stornierung berechnen wir folgende Beträge:

  • Weniger als 8 Wochen bis 2 Wochen vor dem Kurs 50% des Kursbeitrages
  • 2 Wochen vor dem Kurs bis Kurstag 100% des Kursbeitrages.

Für die Einhaltung der Fristen zählt das Eintreffen einer schriftlichen Stornierungserklärung (Brief, Telefax, E-Mail) bei unserer Geschäftsstelle. Telefonische Stornierungen können nicht bearbeitet werden.


Datum
16.10.19
1. Block: 16. bis 18.10.19
2. Block: 4. bis 6.12.19

Status
garantierte Durchführung

Veranstalter
Fachverband Sucht

Ort
Zürich

Typ
Fortbildungen

Kosten
Fr. 1‘200.- für Mitglieder des Fachverbands Sucht

Fr. 1‘500.- für Nicht-Mitglieder

Anmeldungen
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