G1-25 / Häusliche Gewalt und Sucht: Umgang mit Tatpersonen in der Suchtberatung
Neben Alter, sozioökonomischem Status und Substanzgebrauchsstörungen können auch belastende Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences, ACEs) – wie etwa körperliche und sexuelle Misshandlung – das Risiko erhöhen, sowohl häusliche Gewalt auszuüben als auch selbst davon be-troffen zu sein. Gleichzeitig sind diese Faktoren wiederum Risikofaktoren für die Entwicklung von Substanzgebrauchsstörungen.
Damit wird deutlich, wie komplex die Themen häusliche Gewalt und Substanzgebrauchsstörungen miteinander verknüpft sind und warum es sich lohnt, die beiden Themenbereiche nicht isoliert voneinander, sondern als Dualproblematik gemeinsam zu betrachten.
Dazu soll diese Fortbildung einen Beitrag leisten. Fokussiert wird insbesondere auf Menschen, die so-wohl an einer Abhängigkeitserkrankung leiden als auch Gewalt ausüben. Folgende Themen werden bearbeitet:
- Was ist häusliche Gewalt?
- Welche Faktoren tragen dazu bei, häusliche Gewalt auszuüben?
- Wie ist der Zusammenhang zwischen häuslicher Gewalt und Substanzgebrauchsstörungen?
- Wie kann ich einer Person mit einer Konsumstörung erleichtern, eigene Gewaltausübung zu the-matisieren?
- Wie gehe ich damit um, wenn eine Person eigene Gewaltausübungen thematisiert und wie schätze ich diese ein?
- Wo gibt es Gemeinsamkeiten in der Bearbeitung von Substanzgebrauchsstörungen und häusli-cher Gewalt?
- Wann ist es angezeigt, die Person an eine spezialisierte Institution zu triagieren?
Nicht in der Tiefe können therapeutische Ansätze geübt und besprochen werden, da es eher um einen allgemeinen Überblick und eine erste Triage gehen soll.
Eigene Fallbeispiele und Wunschthemenschwerpunkte sind erwünscht und werden gebeten bis am 7. Dezember 2025 hier anzugeben. Wo möglich und sinnvoll, wird in der Fortbildung (evtl. in verallgemeinerter Form) darauf eingegangen. Es gibt keinen Anspruch darauf, dass alle eigenen Fallbeispiele und Themenschwerpunkte bearbeitet werden.
Lernziele
- Die Teilnehmenden verstehen die Zusammenhänge und die Komplexität der Dualproblematik.
- Sie gewinnen mehr Sicherheit hinsichtlich der Dualproblematik und insbesondere im Umgang mit Menschen, die Gewalt ausüben.
- Sie lernen, gezielt nach Gewaltbereitschaft zu fragen und wissen, wie sie auf diese reagieren können.
Zielgruppe
Die Fortbildung richtet sich an Fachpersonen der Suchtberatung sowie der ambulanten, teilstationären und stationären Suchttherapie.
Referentin
May Beyli leitet die Fachstelle Forensic Assessment & Risk Management (FFA) der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Gemeinsam mit ihren psychologischen und psychiatrischen Kolleg:innen unterstützt sie die Zürcher Polizeibehörden, die Staatsanwaltschaften und die allgemeinpsychiatrischen Kliniken im Umgang mit gewaltbereiten Personen. Als Fachpsychologin für Rechtspsychologie und Psychotherapie durfte sie Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen sammeln, wobei sie sich vor allem auf Risikoeinschätzungen in unterschiedlichen Bereichen und Psychotherapie in diversen Settings spezialisierte.
Weiterführende Informationen
Ausschreibung Sucht und Häusliche Gewalt als Pdf
Kursdatum
Donnerstag, 11. Dezember 2025
09:15 bis 12:30 Uhr
Ort
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich (Seminarraum 404)
Lagerstr. 5
8004 Zürich
Kosten
115.– Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
175.– Fr. für Nicht-Mitglieder
Teilnahmebedingungen
Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen. Bitte lesen Sie diese aufmerksam durch.
Anmeldung
Es sind keine Anmeldungen mehr möglich.
Datum
11.12.25
Status
garantierte Durchführung
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Fortbildungen
Kosten
115.– Fr. für Mitglieder des Fachverbands Sucht
175– Fr. für Nicht-Mitglieder
Anmeldung offen
20.05.25
Anmeldungen
21 / 25
Anmeldeschluss
26.11.25
