«Offene Szenen» und Kokainkonsum in Schweizer Städten

08.02.2024 / Seit Sommer 2023 berichten Schweizer Medien vermehrt über «offene Szenen» in verschiedenen Städten. Unter anderem in Zürich, Basel, Chur, Genf und Lausanne, aber auch in kleineren Städten wie Brugg oder Interlaken wurden vermehrt insbesondere Crack und Freebase in der Öffentlichkeit konsumiert. Diese Beobachtung machen auch die Sucht-Fachstellen. Die Faktoren hinter dieser Entwicklung sind zwischen den Regionen teils ähnlich, teils unterschiedlich. Einen Einfluss haben z.B. die zunehmende Verfügbarkeit von günstigen und konsumfertigen Crack-Steinen sowie von reinem Kokain, die Schliessung, örtliche Verschiebung oder das Fehlen von niederschwelligen Angeboten und Veränderungen in Konsummustern und der psychischen und sozialen Situation von Konsumierenden.

Findet Konsum in der Öffentlichkeit statt, ist die gesellschaftliche, mediale und auch politische Beachtung höher, als wenn der Konsum «geordnet» und in entsprechenden Facheinrichtungen stattfindet. Die neuen offenen Szenen bringen daher auch Bewegung in die Diskussionen um lokale Strukturen der Suchthilfe und die Aktualisierung der etablierten Vier-Säulen-Politik.

Weitere Informationen:

  • Zusammenstellung von Informationen und Artikeln zum Thema Crack auf der BAG-Plattform Prevention.ch  
  • «Schweizer Städte und Kantone berichten über Erfahrungen mit Crack, Freebase und Kokain», Bericht zum Runden Tisch des Bundesamtes für Gesundheit BAG (Februar 2024)
  • Positionspapier zu Kokain und Bericht «Therapieformen bei Crack- und Kokainkonsum», Schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin SSAM (Januar 2024)
  • «Recommandations des professionnel·le·s des addictions pour la disparition des scènes ouvertes de consommation et une approche globale d’accompagnement des personnes concernées», Positionspapier des GREA (September 2023, Französisch)
  • Deutschsprachige Zusammenfassung des Forschungsberichts «La problématique du crack à Genève : situation et réponses» (Juni 2023)

 

Medienberichte (Auswahl):