Verdampfen statt verbrennen – Neues Positionspapier des Fachverbands Sucht zu E-Zigaretten und Vaporisatoren
Der Fachverband Sucht hat zusammen mit GREA und Ticino Addiction ein Positionspapier zum Thema «E-Zigaretten« resp. «Verdampfen» erarbeitet. Die drei Verbände fordern einen Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik: Die bisherige Tabakpräventionspolitik ist um den Aspekt der Schadenminderung zu ergänzen, und E-Zigaretten sind als wirksames Instrument der Schadenminderung anzuerkennen.
Die Forschung setzt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem «Verdampfen« d.h. dem Konsum von E-Zigaretten auseinander. Insbesondere jüngere Erkenntnisse machen deutlich, dass das Verdampfen und damit der Gebrauch von E-Zigaretten und Vaporisatoren aus gesundheitspolitischer Sicht mehr Beachtung erhalten sollten: Beim Verdampfen entstehen die Schadstoffe, die beim Verbrennen von Tabak oder Cannabis entstehen, nicht. Studien weisen darauf hin, dass beim Gebrauch von E-Zigaretten und beim Verdampfen von Cannabinoiden geringere Gefahren für die Konsumentinnen und Konsumenten und deren Umfeld bestehen als beim klassischen Rauchen von Tabak bzw. von Cannabis oder eine Tabak-Cannabis-Mix. Wenn es also gelingt, dass Konsumierende in grosser Zahl vom klassischen Rauchen auf das Verdampfen umsteigen, können die heutigen tabakbedingten negativen gesundheitlichen und volkswirtschaftliche Auswirkungen, die durch die Verbrennung von Tabak und/oder Cannabis entstehen, reduziert werden. Mit den E-Zigaretten und Vaporisatoren stehen die Instrumente dazu zur Verfügung.
Die Sucht-Fachverbände anerkennen das Verdampfen – auf individueller und gesellschaftlicher Ebene – als wichtige schadenmindernde Konsumform für Menschen, die bereits brennbare Tabakprodukte konsumieren. Sie setzen sich deshalb für einen Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik und -prävention ein. Die bisherigen tabakpolitischen Ziele, die sich an der Abstinenz orientieren, sind zu ergänzen mit Zielen und Massnahmen der Schadenminderung.