Kantonale Aktionspläne Alkohol plus (KAP plus) – Alkoholprävention und Suchthilfe für die Migrationsbevölkerung
Die Bedeutung von Alkohol variiert je nach soziokultureller Herkunft, entsprechend ist auch der Umgang mit Alkohol und den daraus entstehenden Problemen unterschiedlich. Je bunter die Schweiz durchmischt ist, desto vielfältiger müssen auch die Präventions- und Beratungsangebote gestaltet sein. Dies stellt hohe Anforderungen an die entsprechenden Stellen. Studien zeigen, dass insbesondere der Zugang zu Informationen und Beratung/Therapie für Menschen mit Migrationshintergrund erheblich erschwert ist.
Um diese Hürde abzubauen, werden seit einigen Jahren Anstrengungen unternommen, damit die Migrantinnen und Migranten in der Schweiz mit Präventions- und Beratungsangeboten im Alkoholbereich besser erreicht werden können.
Doch wer ist mit «Migrationsbevölkerung» überhaupt gemeint? Und sind diese Menschen schwer erreichbar oder doch eher die Behörden und Beratungsstellen? Welche Rolle haben die Kantone in Bezug auf die spezifische Unterstützung dieser Bevölkerungsgruppe? Wie werden Beratung und Behandlung konzipiert, um eine möglichst hohe Wirksamkeit zu erzielen, und welche Überlegungen stehen dahinter? Wie unterscheidet sich die Prävention/Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund von der Prävention/Beratung von Menschen ohne Migrationshintergrund? Gibt es konkrete Instrumente, welche Fachstellen in der Arbeit mit dieser Zielgruppe unterstützen können?
Die vierzehnte «KAP plus»-Veranstaltung rückt diese Fragen ins Zentrum: Zwei Inputreferate beleuchten den Begriff der Migration sowie die Erfolgsfaktoren für die Prävention und die Therapie in der Migrationsbevölkerung. Im zweiten Teil der Veranstaltung haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, während 90 Minuten konkrete Fragen, die in diesen Zusammenhängen in ihrem Alltag auftauchen, anhand von bestehenden Angeboten und Projekten zu diskutieren.
Workshops
Workshop 1
«Erreichbarkeit von Migrantinnen und Migranten in Prävention und Interaktion»
Katharina Liewald, Projektleiterin migesplus.ch, Schweizerisches Rotes Kreuz, Gesundheit und Diversität
Dieser Workshop thematisiert die Erreichbarkeit der Migrationsbevölkerung für die Prävention und Gesundheitsförderung. Dabei spielt insbesondere mehrsprachiges Informationsmaterial eine wichtige Rolle, um den Zugang zu Gesundheitsinformationen trotz Sprachbarrieren zu ermöglichen. Migesplus.ch – das Info-Portal für Gesundheit und Migration fördert den Zugang zu Gesundheitsinformationen und die Gesundheitskompetenz der Migrationsbevölkerung.
Workshop 2
«Betriebliche Strukturen und Prozesse für eine migrationsgerechte Prävention»
Maya Mezzera, Bereichsleiterin Sozialraum, Berner Gesundheit, Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention
In diesem Workshop wird thematisiert, welche Voraussetzungen eine Institution – zum Beispiel im Hinblick auf interne Prozesse und Strukturen – schaffen muss, damit Präventions- und Beratungsangebote auch Migrantinnen und Migranten erreichen.
Workshop 3
«Suchtberatung für MigrantInnen»
Mara Hermann-Aita, Stellenleiterin, MUSUB, Multikulturelle Suchtberatungsstelle beider Basel (Kanton Basel Stadt und Basellandschaft)
Dieser Workshop thematisiert die Suchtberatung für Menschen mit einem Migrationshintergrund und greift die doppelte Integrationsleistung der Multikulturellen Suchtberatungsstelle MUSUB auf: die individuelle und die gesellschaftliche Integration. Dabei wird die Problematik der Verbindung von Sucht und Migration diskutiert.
Weitere Veranstaltungen
Die zweite KAP plus-Veranstaltung findet am 13. September 2016 in Winterthur statt und beschäftigt sich mit der Prävention und Alkoholberatung auf Webseiten und Apps. Die ganztägige KAP-Tagung vom 8. November 2016 in Bern widmet sich dem Thema «Alkoholpolitik von Bund, Kantonen und Städten: Wie weiter? Diskussion aktueller alkoholpolitischer Handlungsspielräume und Rückblick auf das Nationale Programm Alkohol».
Weiterführende Informationen
Datum
07.06.16
Ort
Basel
Typ
KAP-Plus-Veranstaltung