Geldspielgesetz: hitzig debattiert und hart umkämpft
Am 10. Juni stimmt das Volk über das Geldspielgesetz ab. Die Medien berichten im Tagesrhythmus über den Abstimmungskampf, den die Gegner und Befürworter immer wieder neu befeuern. Ein Aspekt geht dabei völlig unter: der Schutz der Spielerinnen und Spieler vor exzessivem Geldspiel und Geldspielsucht.
Bereits zum Zeitpunkt der Unterschriftensammlung war klar: Der Schutz der Spielerinnen und Spieler steht nicht im Zentrum des Interesses der Referendumskomitees. In ihren Aussagen dominierten das Thema der Internet-Sperren resp. des freien Zugangs zum Internet sowie der protektionistische Ansatz des Gesetzes, der die einheimischen Anbieter von Geldspielen gegenüber ausländischen bevorzugt.
Das ist bis heute so geblieben, und entsprechend schwierig ist es, den Schutz der Spielerinnen und Spieler in die politische und mediale Debatte einzubringen. Und das obwohl der angemessene Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren, die von den Geldspielen ausgehen, im Zweckartikel des Gesetzes ganz oben steht.
Der Fachverband Sucht geht davon aus, dass dem Schutz der Spielerinnen und Spieler nicht mehr Gewicht als jetzt beigemessen würde, wenn der Gesetzesprozess im Falle der Annahme des Referendums neu aufgerollt würde. Er lehnt deshalb das Referendum ab – mit dem Ziel, die Präventions- und Schutzmassnahmen, die – dank dem Einsatz der Sucht-Fachverbände und ihrer Partner – im neuen Geldspielgesetz verankert sind, zu bewahren.