Präventionstag 2020: Selbstoptimierung - Mithalten mit allen Mitteln?
Themen und Aufgaben für die Suchtprävention
Beim Begriff «Selbstoptimierung» denken viele Menschen an das Herausstechen aus der Masse. Tatsächlich greifen die meisten Menschen aber zu Substanzen, Produkten oder Verhaltensweisen, um mithalten zu können – mit den Freunden, den ArbeitskollegInnen, mit einer selbstgewählten Gruppe mit eigenen Regeln, mit verinnerlichten Messlatten. Möglichkeiten der Selbstoptimierung sind zahlreich, werden breit beworben und sogar belohnt, wie z.B. die Offenlegung des Fitnessstudiobesuchs gegenüber der Krankenkasse.
Das Streben nach der permanenten Verbesserung kann eine Ressource sein. Unter bestimmten Bedingungen birgt Selbstoptimierung aber ein Risiko für die Entwicklung eines gesundheitsschädlichen Verhaltens oder einer Abhängigkeit.
Für die Suchtprävention stellen sich eine Reihe fachlicher Fragen. Wie (fachliche Methoden), wo (Settings) und durch wen (MultiplikatorInnen und Sucht-Fachpersonen) lassen sich jene erkennen, die Probleme aus einem selbstoptimierenden Verhalten entwickeln? Was ist unsere fachliche Haltung zu Selbstoptimierung? Wie können wir verhindern, dass wir moralisch statt fachlich agieren? Wie stehen wir zum rekreativen Substanzkonsum in der Freizeit (etwa zum Optimieren von Leistung oder Emotionen) bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, wenn dieser völlig unter Kontrolle ist? Und schliesslich müssen auch die Angesprochenen selbst zu Wort kommen: Was denken eigentlich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst über Selbstoptimierung?
Am Präventionstag 2020 erhalten die Teilnehmenden die Gelegenheit, diese und weitere Fragen kritisch zu durchleuchten. Nach einem einordnenden Inputreferat von Prof. Dr. Martin Hafen (Projektleiter und Dozent Hochschule Luzern) können die Teilnehmenden in zwei selbst gewählten Praxisbeispielen und Vertiefungen Stellung nehmen.
Eine Podiumsdiskussion mit Gästen, die versuchen, das Beste aus sich herauszuholen – optisch, beim Sport, bei der Ernährung, im Internet – bildet den Abschluss der Tagung. Moderiert wird die Diskussion von Karin Landolt (Journalistin/Moderatorin). Auf dem Podium sind Chiara Schober (Protagonistin aus «Generation Selfie»), Cyril Henry (ex-Men’s Health Cover) und Brigitte Rychen (Fachstellenleitung PEP/ Angebotsleitung Bodytalk PEP).
Programm
Referat
«Selbstoptimierung an der Schnittstelle von Individuum und Gesellschaft»
Prof. Dr. Martin Hafen, Projektleiter und Dozent, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
Workshops
Workshop 1
«Selbstoptimierung – mein besseres Ich?»: Einblick in das Angebot der Suchtprävention Aargau
Nicole Häuptli, Suchtprävention Kanton Aargau
Unterlagen Workshop 1
Weiteres Material 1 (Mediothek)
Weiteres Material 2 (Mediothek)
Workshop 2
«Bodytalk»: Einblicke in den Workshop zur Förderung eines positiven Körperbilds bei Jugendlichen
Brigitte Rychen, Fachstellenleitung PEP / Angebotsleitung Bodytalk PEP
Workshop 3
Ethische Vertiefung: Wertekonflikte rund um Selbstoptimierung und Prävention
Prof. Dr. Dr. Christof Arn, Ethiker, ethikkonzepte.ch
Dokumentation Workshop 3
Handout Sensor Ethik
Workshop 4
«Arbeiten bis nichts mehr geht»: Einblicke in die arbeitsmedizinische Praxis
Dr. med. Dieter Kissling, Geschäftsleiter ifa Institut für Arbeitsmedizin
Workshop 5
Selbstoptimierung in der Freizeit
Alexander Bücheli, Berater in Präventions- und Schadensminderungsanliegen
Datum
Dienstag, 8. September 2020
9.00 – 16.15 Uhr
Veranstaltungsort
kultur & kongresshaus (kuk) aarau, Schlossplatz 9, 5000 Aarau
Kontakt / Anfahrt
Anmeldeschluss
31. August 2020
Teilnahmebedingungen
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Datum
08.09.20
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Aarau
Typ
Präventionstag
Kosten
CHF 120.– für Mitglieder des Fachverbands Sucht
CHF 145.– für Nicht-Mitglieder
Anmeldung offen
18.06.20
Anmeldeschluss
31.08.20