Häusliche Gewalt und Sucht: Zusammenarbeit von Sucht-, Opfer- und Täter:innenberatung im Fokus
Häusliche Gewalt und der Konsum von Substanzen – insbesondere von Alkohol – beziehungsweise substanzungebundene Abhängigkeiten treten oft gemeinsam auf. Der Zusammenhang zwischen Sucht und Häuslicher Gewalt ist komplex. So erhöht bspw. Alkoholkonsum die Gewaltbereit-schaft bei bereits vorhandenen Problemen. Das Ausüben von Gewalt kann wiederum zu vermehrtem Alkoholkonsum führen. Auch das Erleiden von häuslicher Gewalt kann den Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen sowie den Verlauf substanzungebundener Abhängigkeiten beeinflussen. Kommt hinzu, dass sowohl Gewalterfahrungen wie auch Sucht in unserer Gesellschaft oft tabuisiert werden.
Aufgrund dieser Umstände ist die Beratung und Begleitung von Betroffenen der Dualproblematik Sucht und Häusliche Gewalt anspruchsvoll. Spezialisierte Fachstellen oder stationäre Angebote für Personen, die von Sucht und Häuslicher Gewalt gleichzeitig betroffen sind, gibt es derzeit kaum. Umso wichtiger ist es, dass Fachpersonen der Täter:innen-, der Opfer- und der Sucht-arbeit um die Dualproblematik wissen, die verschiedenen Angebote kennen und vernetzt zusammenarbeiten.
Die Tagung vom 10. Dezember wird vom Fachverband Sucht in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Gewaltberatung Schweiz (FVGS), der Dachorganisation Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein (DAO) sowie der Opferhilfe Schweiz angeboten. Sie sensibilisiert Fachpersonen aus der Sucht-, Opfer- und Täter:innenarbeit gleichermassen für die Dualproblematik Sucht und Häusliche Gewalt und gibt Einblick in die drei Bereiche. Neben der Wissensvermittlung zur Dualproblematik und zu ausgewählten Aspekten der drei Bereiche wird der Fokus auf den Austausch und die Vernetzung gelegt. In regionalen Gruppen tauschen sich Fachpersonen über die Dualproblematik sowie über bereits bestehende Angebote und Zusammenarbeitsformen aus und diskutieren Schritte zur Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit. Zudem werden die 2015 erarbeiteten Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgung Betroffener und die Ergebnisse einer Bedarfserhebung des Fachverbands Sucht vorgestellt und diskutiert.
Programm
Inputreferat: Dualproblematik Sucht und Häusliche Gewalt
Basil Glanzmann, Berner Gesundheit
Präsentation
Einblick in die Arbeit mit gewaltbetroffenen Menschen
Anja Heim, Opferhilfe beider Basel
Präsentation
Einblick in die Arbeit mit gewaltausübenden Menschen
Christoph Gosteli, mannebüro züri und Fachverband Gewaltberatung Schweiz FVGS
Präsentation
Einblick in die Arbeit mit Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung
Corine Gasser, Blaues Kreuz Bern - Solothurn - Freiburg
Präsentation
Video
Handbuch Alkohol und Häusliche Gewalt
Interprofessionelle Zusammenarbeit im Kanton Aargau
Tanya Mezzera, Suchtberatung ags Lenzburg & Wohlen
Claudia Wyss, AHG-Aargau Anlaufstelle gegen Häusliche Gewalt
Merkblatt
Ergebnisse der Bedarfserhebung
Patricia Sager, Fachverband Sucht
Präsentation
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende von Institutionen aus der Opfer-, Sucht- und Täter:innenarbeit, steht aber auch allen anderen Fachpersonen offen, die mit Menschen arbeiten, die (potenziell) von Sucht und Häuslicher Gewalt betroffen sind.
Datum
Dienstag, 10. Dezember 2024
9.15 bis ca. 16.45 Uhr
Veranstaltungsort
Volkshaus Zürich
Stauffacherstrasse 60
8004 Zürich
Teilnahmegebühr
Die Veranstaltung (inkl. Verpflegung) ist kostenlos.
Anmeldeschluss
2. Dezember 2024
Datum
10.12.24
Veranstalter
Fachverband Sucht
Ort
Zürich
Typ
Veranstaltungen
Kosten
kostenlos
Anmeldeschluss
02.12.24