Jugendschutz

Jugendschutz ist eine wichtige und dauerhafte Aufgabe. Damit sie erfüllt werden kann, braucht es das Engagement vieler verschiedener Akteure. An vielen Orten klappt die Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen sehr gut, an anderen Orten wird noch zu wenig genau hingeschaut. Zum Beispiel an Veranstaltungen.

Eine immerwährende Aufgabe

Jugendschutz ist eine Aufgabe, die nie aufhört: Jedes Jahr gibt es eine neue Generation von unter 16- resp. unter 18-Jährigen, welche mit Alkohol experimentiert und dabei auch die Tragfähigkeit und Wirksamkeit der jugendschutzbezogenen Gesetzgebung ausloten wird. Es braucht also eine nachhaltige resp. dauerhafte Investition in dieses Thema. Die Akteure, die die gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen umsetzen, müssen in ihrer Aufgabe gestärkt werden, damit sie in der jeweiligen Situation richtig handeln und auch auf neue Entwicklungen und Trends reagieren.

Wenn es um den Verkauf von Alkohol geht, braucht es das Engagement vieler verschiedener Akteure: Fachleute der Suchtprävention, die Verkäuferinnen und Verkäufer in Coop, Denner und das Personal in Restaurants und Bars. Es gibt Orte, wo der Jugendschutz sehr gut funktioniert, an anderen Orten wird zu wenig genau hingeschaut. Zu letzteren gehören Veranstaltungen wie Dorf- und Stadtfeste oder Open Airs.

An diesen Orten kann die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen verbessert werden, wenn die Bewilligung von Veranstaltungen an die Erarbeitung und Umsetzung eines Jugendschutzkonzepts gebunden wird.

Der Fachverband Sucht hat deshalb im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) «Grundlagen und Empfehlungen zu Jugendschutzkonzepten an Veranstaltungen» erarbeitet. Diese wurden von der GDK sowie von der Konferenz der Kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK) und der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) verabschiedet.

Im Zuge der Überlegungen zu Pilotversuchen zum gesellschaftlichen Umgang mit Cannabis (siehe Dossier «Cannabisregulierung») wird heute auch verstärkt diskutiert, wie Jugendschutz während der Pilotversuche gewährleistet wäre, und wie er in einem regulierten Cannabismarkt gestaltet sein müsste. Der Bericht des Bundesamts für Gesundheit «Jugendschutz im Bereich des Suchtmittelkonsums» (November 2019) fasst den aktuellen Stand und heutige Herausforderungen beim Jugendschutz in Bezug auf Alkohol und Zigaretten zusammen, zeigt auf, wie der Jugendschutz bei allfälligen Pilotversuchen zum legalen Verkauf von Cannabis gewährleistet würde und entwickelt Optionen für die Weiterentwicklung des Jugendschutzes.

Arbeitsergebnisse des Fachverbands Sucht

Grundlagen und Empfehlungen zu Jugendschutzkonzepten an VeranstaltungenJugendschutz im regulierten Cannabismarkt. Grundlagenpapier. Arbeitsgruppe Jugendschutz im regulierten Cannabismarkt, 2015

 

Jugendschutz ist ein wichtiges Thema in der Fachgruppe Prävention des Fachverbands Sucht.

Weiterführende Informationen

Youtube-Video der arud-Zentrum für Suchtmedizin und der Stadt Zürich mit Referaten zu Jugendschutz im Kontext von Schadensminderung: "Drug Checking für Minderjährige" (Matthias Humm, Stadt Zürich, Safer Party Streetwork, ab Min. 27:30) und "Schadensminderung, Jugendliche und die Strategie Sucht" (Maya Ackermann, BAG, Min. 1:00:23)

Bericht des Bundesamts für Gesundheit «Jugendschutz im Bereich des Suchtmittelkonsums» (November 2019)