Kooperation und Integration
Die Unterstützung von Menschen mit einer Abhängigkeit erfordert den Einsatz verschiedener Fachgebiete und verschiedener Institutionen. Um eine bestmögliche und lückenlose Versorgung anbieten zu können – und gleichzeitig Redundanzen auf ein Minimum zu reduzieren – müssen verschiedene Angebote in einem Netz zusammenarbeiten.
Klient:in im Zentrum
In der Mitte des Versorgungsnetzes stehen die Klient:innen. Diese profitieren letztlich von klaren Angebotsprofilen, hochstehender Behandlungsqualität und verbindlicher Schnittstellenarbeit. Der Fachverband Sucht unterstützt Einrichtungen der Suchthilfe dabei, gut funktionierende Modelle der interinstitutionellen Zusammenarbeit kennenzulernen und umzusetzen.
Pilotprojekt «1+1=3: Interprofessionelle Zusammenarbeit von Suchthilfe und Spitex»
Das Pilotprojekt fokussiert sich auf die Kooperation in der Regelversorgung. Konkret erprobt es, wie Menschen mit einer Abhängigkeit oder Abhängigkeitsgefährdung durch eine interprofessionelle Herangehensweise – und insbesondere durch das Angebot der aufsuchenden Beratung – besser versorgt werden können. Im Zentrum stehen Menschen, die aufgrund von somatischen oder psychischen Krankheiten kaum fähig sind, die Wohnung zu verlassen. Durch die Zusammenarbeit von Suchthilfe und Spitex sollen Abhängigkeiten frühzeitig wahrgenommen werden, Pflegefachpersonen im Umgang mit herausfordernden Klient:innen entlastet werden und Fachpersonen der Suchthilfe Zugang zu einer bisher schwer erreichbaren Zielgruppe erhalten.
Das Pilotprojekt wird grösstenteils in der Region Lenzburg mit der Suchtberatung ags Lenzburg und der Spitex Region Lenzburg umgesetzt. Im sogenannten «Lenzburger Modellkonzept» wird anhand von konkreten Fallbeispielen und Ablaufplänen festgehalten, wie die Mitarbeiter:innen der Suchtberatung und der Spitex im Berufsalltag zusammenarbeiten können. Das Modellkonzept richtet sich sowohl an Führungspersonen wie auch an Mitarbeiter:innen der Suchthilfe und von Spitex-Organisationen. Es soll als Orientierungshilfe für den Aufbau und die Verankerung einer interprofessionellen Zusammenarbeit in weiteren Regionen der Schweiz dienen. Im Rahmen des Pilotprojekts wird das «Lenzburger Modellkonzept» mit der Beteiligung des BZBplus und der Spitex Limmat Aare Reuss bereits auf die Region Baden übertragen.
Das Pilotprojekt startete im Dezember 2020 und dauert noch bis Ende März 2023. Es wird vom Fachverband Sucht koordiniert und in Zusammenarbeit mit der Projektförderung «Prävention in der Gesundheitsförderung» der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz durchgeführt.
Modellkonzept zur Zusammenarbeit von Spitex und Suchtberatung
Weitere Arbeitsergebnisse des Fachverbands Sucht
Unterlagen zur Veranstaltungsreihe «Vernetzung - Kooperation - Integration: Zukunftsweisende Modelle für die Behandlung suchtkranker Menschen» (2018)
- Impulstagung: 1. Was kommt auf die Suchthilfeinstitutionen zu? 2. Integrierte Suchtbehandlung Aargau, 3. Suchthilfe Region Basel und Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
- Regionales Seminar Winterthur: Integrierte Suchthilfe Winterthur
- Regionales Seminar Münsterlingen: Perspektive Thurgau und Psychiatrische Dienste Thurgau
Zur Komplementarität von Kliniken und der Sozialtherapeutischen Stationären Suchttherapie (2018): Leitlinien zur Finanzierung der sozialtherapeutischen stationären Suchthilfe
Weitere Beispiele von Kooperation und Integration bei Mitgliedern
- Klinik Südhang, Kooperationen
- Kooperation Klinik Südhang und Stiftung Terra Vecchia
- Zentrum für integrierte Suchtbehandlung Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg und Klinik Südhang
- arud Zentrum für Suchtmedizin, Kooperationen
- Integrierte Suchthilfe Winterthur
- Integrierte Suchtbehandlung Aargau