Kantonale Alkoholpolitik und -prävention

Alkohol ist die am meisten konsumierte psychoaktive Substanz in der Schweiz. Die Kantone sind die wichtigsten Partner des Bundes, wenn es um den Vollzug des Alkoholgesetzes geht. Sie haben zudem die Kompetenz innerhalb ihrer Kantonsgrenzen, Ladenöffnungszeiten festzulegen, den Alkoholverkauf durch Gastgewerbe und Detailhandel zu regulieren und eigene Werbevorschriften zu erlassen. Der Fachverband Sucht unterstützt die Kantone bei der Weiterentwicklung ihrer Alkoholpolitik.

Die Aufgabe der Kantone in der Alkoholprävention

Die Kantone zählen zu den Hauptakteuren der Schweizer Alkoholpolitik. Sie verfügen über Zuständigkeiten, die für die Prävention sehr entscheidend sind: In ihrer Hand liegt es zu bestimmen, an wen und zu welcher Uhrzeit Detailhandel und Gastgewerbe Alkohol verkaufen dürfen, und in welcher Form Alkohol beworben werden darf. Zudem verantworten die kantonalen Polizei- und Justizorgane die Durchsetzung der alkoholpolitisch relevanten nationalen Gesetzesvorschriften und die Sanktionierung von Widerhandlungen. Viele Kantone überprüfen z.B. regelmässig mittels Testkäufen, ob Detailhandel und Gastgewerbe die Jugendschutzbestimmungen einhalten.

Die Kantone stellen ausserdem Angebote zur Prävention und Früherkennung sowie Beratungs- und Therapieangebote bereit (in der Regel über die Gemeinden). Einige von ihnen bündeln die Massnahmen zur Alkoholprävention zielgerichtet in einem Kantonalen Alkoholprogramm.

Welcher Kanton welche Massnahmen zur Prävention übermässigen Alkoholkonsums ergriffen hat, kann auf den Seiten des Bundesamts für Gesundheit nachgelesen werden.

Aktivitäten des Fachverbands Sucht

Der Fachverband Sucht führte zwischen 2010 und 2017 jährlich eine Nationale Fachtagung (KAP-Tagung) sowie zwei regionale Fachveranstaltungen (KAP Plus-Veranstaltungen) zu Themen der Alkoholprävention oder Alkoholpolitik durch – mit dem Ziel, die Kantone bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zur Prävention des missbräuchlichen Konsums zu unterstützen.

Seit 2018 werden anstelle der KAP Plus-Veranstaltungen so genannte «Kantonale Austauschplattformen KAD» organisiert. Sie dienen der Unterstützung der Kantone bei der Umsetzung der Nationalen Strategien Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD) und Sucht. Mit seinen neuen Strategien arbeitet das Bundesamt für Gesundheit substanzübergreifend und nimmt nicht mehr einzelne Substanzen wie Alkohol in den Fokus. Entsprechend gehen auch die kantonalen Austauschplattformen KAD über alkoholpolitische und –präventive Fragestellungen hinaus und dienen den Kantonen zur Vernetzung und zum Erfahrungs- und Wissensaustausch zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention, die aktuell und/oder für sie relevant sind.

Die Unterlagen zu den KAD finden Sie auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (nach unten scrollen bis «Zusammenfassung & Präsentationen»).

Der Fachverband Sucht führt im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit ein Monitoring der Medienberichterstattung durch. Mit den individuell zusammengestellten Medienspiegeln werden Interessierte regelmässig über aktuelle Entwicklungen auf kantonaler und nationaler Ebene zu den Themen Prävention und Gesundheitsförderung, Alkohol, Tabak, illegale Drogen und Medikamente sowie Verhaltenssüchte informiert.

Zudem erstellt der Fachverband Sucht im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit den neuen Newsletter «In den Kantonen».  Er erscheint viermal jährlich und informiert über die kantonalen Entwicklungen in den Bereichen Sucht und NCD und den Umsetzungsstand der beiden Nationalen Strategien Sucht und NCD in den Kantonen. Der Newsletter berichtet z.B., wie die Kantone Risikofaktoren in Bezug auf gesundheitsschädigendes und abhängigkeitsförderndes Verhalten abbauen, Schutzfaktoren stärken und in verschiedenen Lebensphasen und Settings gezielt Suchtprävention und Gesundheitsförderung umsetzen.

Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit führt der Fachverband Sucht das Monitoring der kantonalen Bestimmungen zu Alkohol durch (siehe weiterführende Informationen).

 

Übersicht über die bisherigen KAP-Tagungen und KAP Plus-Veranstaltungen

Diese Veranstaltungen führte der Fachverband Sucht im Auftrag des BAG, der Eidg. Alkoholverwaltung (EAV), der Eidg. Kommission für Alkoholfragen (EKAL), der Kantonalen Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und des Schweizerischen Städteverbands (SSV) durch.

Weiterführende Informationen

Übersicht über die kantonalen Bestimmungen, die für die Alkoholprävention wichtig sind.